4. Sing vom Leben
Er umgab mich von allen Seiten.
So lang ich denken konnte, schon seit ewigen Zeiten
jagte er mich durchs Leben tagein, tagaus.
Ich nannte ihn meinen „Zwinger”.
Er war ein unerbittlicher Befehlsüberbringer,
hielt mich gefangen, ich konnte nicht ´raus.
Er hat mich immerfort zu Höchstleistung gezwungen.
Ich gehorchte ihm notgedrungen.
Mir blieb ja scheinbar gar keine andere Wahl.
Ich wär´ wohl irgendwann an Erschöpfung gestorben,
hätte mich nicht diese andere Stimme umworben,
die da leise zu mir sprach, mitten in meiner Qual.
Sie sagte: „Sing, sing vom Leben!
Ich werde dir die Freiheit dazu geben.
Und du wirst sehn, es wird dir gelingen,
Zwinger zu bezwingen.”
Das war dem Zwinger natürlich auch nicht entgangen,
und jetzt hat erst der wirkliche Krieg angefangen.
Die beiden Stimmen bekämpften sich bis aufs Blut.
Sobald ich anfing, ein Lied zu singen,
versuchte Zwinger mich in die Knie zu zwingen.
Doch die andere Stimme, die machte mir Mut.
Sie sagte: „Sing, sing vom Leben …
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