7. Er steht und wartet an den Toren
Seit vielen Jahren ist sie schon gefangen
in einer Burg mit meterhohen Wänden.
Damals ist ihr Vertraun kaputtgegangen,
und seitdem schützt sie sich mit ihren eignen Händen.
Sie hat die Tür von innen zugeschlossen.
Sie lässt es nicht mehr zu, sie zu berührn.
Die Begegnung, die sie früher so genossen,
tut ihr heute weh, will sie nicht spürn.
Doch er steht und wartet an den Toren
ihrer Burg, in der sie sich vor ihm verbirgt.
Nein, er gibt sie niemals verloren,
hat lebenslange Gnadenfrist erwirkt.
Er weiß um ihren Schmerz, den sie gelitten,
hat Verständnis für die Angst, die in ihr ist.
Er würde sie nie drängen und nicht bitten,
bis sie von selbst die weiße Fahne hisst.
Er würde sie niemals zu etwas zwingen.
Es liegt ihm fern, sie zu manipuliern.
Er wird ihr höchstens Liebeslieder singen,
für sie dichten, für sie komponiern.
Er steht und wartet an den Toren …
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