4. He du
Als du heute morgen aufgewacht,
war ich schon bei dir. Die ganze Nacht
war ich an deinem Bett gesessen.
Nein, ich hab´ dich keinen Augenblick vergessen.
Ich weiß, dass dein Kopf dröhnt und dein Magen rebelliert
und dass du denkst, du bist immer der, der verliert.
Nachdem du missmutig deinen Kaffee getrunken,
bist du völlig verschlafen in der Zeitung versunken.
Ich stand dabei, als du dich im Spiegel betrachtet,
doch du hast leider überhaupt nicht auf mich geachtet.
Wärest du nur einen Moment ganz still,
könntest du hören, wie ich sagen will:
He du, kannst du mich hörn,
darf ich dich einen Augenblick störn?
Ich wär so gerne, ich wär so gern dein Freund.
Und ich bin dir gar nicht so fern, wie es dir immer scheint.
Doch bevor ich zu Wort komm, bist du losgesaust,
mit der üblichen Hektik zur Arbeit gebraust.
Ich sitze wie immer auf dem Beifahrersitz,
aber du nimmst von mir leider keine Notiz.
Während du bei deiner Arbeit schuftest und schwitzt,
hätte ich dich gerne beraten und dich unterstützt.
Aber du hörst mir leider immer noch nicht zu.
Der Nachmittag verfliegt wie immer im Nu.
Endlich gehts nach Hause, du packst deine Tasche.
Vielleicht hab ich Glück und ich erhasche
doch noch irgendwie ein Fitzelchen deiner Zeit
und für zwei, drei Sätze deine Aufmerksamkeit.
He du …
Zu Hause ist es wieder das gleiche Spiel,
du bist völlig erschöpft, du arbeitest zu viel.
Es bleibt dir keine Kraft für deine wirklichen Int’ressen.
Teilnahmslos hast du zu Abend gegessen.
Du stopfst dich mit ungesunden Sachen voll
und du fragst dich oft, wie lang das noch so weitergehen soll.
Nein, ich bin nicht weggegangen, ich bin immer noch hier.
Auch wenn dus nicht glaubst, ich leide mit dir.
Ich hab´ auch keine Patentrezepte bereit,
verspreche dir kein Glück in alle Ewigkeit,
aber für mich bist du kein hoffnungsloser Fall.
Also probier´ ich es für heute noch ein letztes Mal:
He du …
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