11. Das Veilchen
„Lernt von mir. Denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig. So werdet ihr Erquickung finden für eure Seelen. (Mt 11,29)
Hier liegt ein Schlüssel für himmlische Erfahrungen.
Blüh, Veilchen, blüh, dufte und strahl,
und sei, wer du bist: ein Original.
Blüh, Veilchen, blüh, ich hab dich so gern.
Und jedes Vergleichen liege mir fern.
Als ich dich in meinem Garten entdeckt,
warst du zwischen Moosen und Gräsern versteckt,
unscheinbar winzig, leicht zu übersehn,
zart und zerbrechlich und wunderschön.
Blüh, Veilchen, blüh …
Ja, es gibt viele, die den Kopf höher tragen,
und die sich auf andere Ebenen wagen.
Doch glaube mir, Veilchen, darauf kommt’s nicht an.
Man muss im Leben nur in Liebe das tun, was man kann.
Blüh, Veilchen, blüh …
In Gottes Garten gibt es viele wie dich.
Sie arbeiten still und oft ehrenamtlich.
Treu und gewissenhaft tun sie, was sie können.
Am Duft der Bescheidenheit kannst du sie leicht erkennen.
Blüh, Veilchen, blüh …
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