9. Auf dem Wasser gehn
Ich höre deinen Ruf und trau meinen Ohren nicht.
Ich sehe deinen Blick und verberge mein Gesicht.
Ich spür deine Hand auf mir
und entziehe mich dir.
Nach all dem, was ich mit dir erlebt,
wie kann es sein, dass mein Herz immer noch bebt,
immer noch so voller Furcht ist,
als ob es alles, was war, vergisst?
Wann lern ich, dir zu vertraun,
auf dich statt auf mich zu baun?
Mit dir kann ich auf dem Wasser gehn.
Ich brauch nur auf dich zu sehn,
nicht auf die Gefahren.
Mein furchtsames Ich will an Land,
doch du ergreifst meine Hand, um mich zu bewahren.
Ich spüre keinen Grund unter den Füßen mehr,
dafür den Gegenwind umso deutlicher.
Er schlägt mir hart ins Gesicht,
wirft mich aus dem Gleichgewicht.
Doch ganz egal, wie sehr mich der Sturm bedroht:
Er ist gar nicht so schwer, der Schritt heraus aus dem Boot.
Und ist mein Glaube auch klein,
bei dir werd´ ich sicher sein.
Denn mit dir kann ich auf dem Wasser gehn …
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