9. Wow, was für eine Frau
„Da ist nicht Jude noch Grieche, da ist nicht Sklave noch Freier, da ist nicht Mann und Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.“ (Gal 3,28)
Es gibt in der Geschichte immer wieder Beispiele dafür, wie auch durch den Glauben und durch Gebete scheinbar unüberwindbare Mauern eingerissen wurden: Von den Mauern Jerichos über die Mauern der Apartheid bis hin zur Berliner Mauer.
Die Trennung der Geschlechter in der katholischen Kirche ist für mich eine Mauer, die noch steht.
Bis heute scheint die Frau ein Mensch zweiter Klasse zu sein. Viele Frauen sind dagegen aufgestanden. Eine davon war Mary Ward, die im 17. Jahrhundert den weiblichen Jesuitenorden gründen wollte.
Es hat mehr als 300 Jahre gedauert, bis ihr Orden 2003 vom Papst offiziell anerkannt wurde.
Ein Lied über Mary Ward – und was sie uns heute zu sagen hat.
Wow, was für eine Frau!
Was Gottes Wille war, wusste sie genau.
Unbeirrt folgte sie ihrer Vision,
das war ihre Sehnsucht, das war ihre Passion.
Sie war sich ganz sicher, dass das, was sie sieht,
ganz ohne Zweifel irgendwann geschieht.
Sie wollte das leben, wozu sie gesandt.
Allem anderen leistete sie Widerstand.
Und den Mächtigen war sie nicht geheuer.
Sie hielten ihre Stärke für gefährliches Feuer.
Doch dieses Feuer war vom Heiligen Geist,
wie die Geschichte beweist.
Denn keine menschliche Mauer wird auf Dauer bestehn –
vom Himmel aus gesehn.
Wow, was für eine Frau!
Was Gottes Auftrag war, wusste sie genau.
Und diese Aufgabe ließ Gott sie meistern
und andere auch dafür begeistern.
Sie wusste, Gottes Ruf schaut nicht auf das Geschlecht.
Jedes Menschenkind, das ihn liebt, ist ihm recht.
Jeder darf nach den Werten des Ignatius streben,
nach der Jesuitenregel leben.
Dafür war sie bereit, mit Leib und Seele einzustehn
und am Ende sogar ins Gefängnis zu gehn.
Es sah aus, als wäre sie gescheitert.
Es dauert, bis Gott Herzen erweitert.
Doch keine menschliche Mauer wird auf Dauer bestehn –
vom Himmel aus gesehn.
Wow, was für eine Frau!
Es ermutigt mich, wenn ich auf sie schau.
Und so halte auch ich an meinen Träumen fest,
egal ob Gott sie mich erleben lässt.
Versammelt um Jesus sind wir alle gleich,
Brüder und Schwestern in Gottes Reich.
Männer und Frauen sind dort ein Team,
wie Paulus schon sagt: Wir sind eins in IHM.
Alle sind zu Priestern und Propheten berufen.
Es gibt keine Ränge, es gibt keine Stufen.
Nur leider sind wir noch nicht so weit.
Es braucht vielleicht noch ein paar Jahrhunderte Zeit …
Doch keine menschliche Mauer wird auf Dauer bestehn –
vom Himmel aus gesehn.
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