6. Wohin sollt´ich gehen?

Dunkle Wolken, Regenschauer
an einem Tag Mitte April,
an dem sich schwermütige Trauer
nicht vertreiben lassen will.
Meine Angst, den Schmerz zu spüren,
schnürt mir die Kehle zu,
wage nicht daran zu rühren,
will nur meine Ruh´.

Etwas beginnt mich aufzuwühlen,
mit dem ich nicht weiß wohin,
ein Strom von bitteren Gefühlen,
mit dem ich ganz allein
und völlig überfordert bin.

Wohin sollt’ ich gehen,
wohin sollt’ ich gehen,
wohin sollt’ ich gehen,
als zu dir?

Und aus ungeahnten Tiefen
dringen Erinnerungen vor.
Die da unbeachtet schliefen,
schlagen vehement ans Tor,
hinter dem ich sie verschlossen,
damit sie mich ja nicht stör´n,
diese quälenden Genossen,
will ich nicht sehen und nicht hör´n.

Was ich nie wagte zu erwähnen,
was mir vor langem wehgetan,
meine ungeweinten Tränen
brechen sich nun endlich freie Bahn.

Wohin sollt’ ich gehen …

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