4. Deine Kraft

„Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“ (2. Kor 12,9) 
Was für eine tröstliche Verheißung im Hinblick auf das Älterwerden.

So manches, was ich gerne tu,
gelang mir früher wie im Nu,
doch jetzt nicht mehr.

Ein Leben voll Aktivität
von morgens früh bis abends spät,
das fällt mir schwer.

Ich gebe zu, es tut mir weh,
wenn ich die Kräfte schwinden seh.
Wie wird das sein irgendwann,
wenn ich noch weniger kann,
was fängst du dann noch mit mir an?

Manchmal tun mir die Knochen weh
oder ein Zahn oder ein Zeh,
ich fühl mich schlapp.

Bald bin ich eine alte Frau,
die Haut wird schlaff, die Haare grau,
der Lack ist ab.

Ich gebe zu, es tut mir weh,
wenn ich die Kräfte schwinden seh.
Dann wär ich gerne wieder jung,
voll Elan und voller Schwung,
und dann rufst du mir in Erinnerung:

Deine Kraft ist in meiner Schwachheit mächtig.
Auch wenn mein Körper müde wird und schmächtig,
meine Schritte langsam und bedächtig.
Deine Schönheit ist in meiner Armut prächtig.   

Vielleicht ist mein Weg noch weit,
vielleicht hab ich ja noch Zeit,
etwas zu tun.

Vielleicht ist es nicht mehr viel,
doch ich bin noch nicht am Ziel,
um nur auszuruhn.

Ich will keine Zeit verliern
mit Jammern und mit Lamentiern.
Ich will das tun, was ich noch kann.
Ich fang gleich damit an,
nicht morgen und nicht irgendwann.

Deine Kraft ist in meiner Schwachheit mächtig.
Auch wenn mein Körper müde wird und schmächtig,
meine Schritte langsam und bedächtig.
Deine Schönheit ist in meiner Armut prächtig.
Deine Schönheit ist und bleibt prächtig.
Deine Schönheit ist
und bleibt.

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